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MÄNNER UND FRUCHTBARKEIT

„LIEBET EUCH UND VERMEHRET EUCH“, SCHAUT ABER AUF DAS ALTER NICHT… RECHNET JEDOCH MIT DEN RISIKEN

 

Aus biologischer Sicht liegt das optimale Alter für die Erzeugung des Kindes beim Mann etwa um den zwanzigsten Lebensjahr. Es ist erwiesen, dass die Kinder von Vätern über 45 fast doppelt so gefährdet sind, an schwere Kinderkrankheiten im Kindesalter zu erkranken oder sogar zu sterben. Typisch sind Körperanomalien, Autismus, Epilepsie und Herzerkrankungen. Das Alter des Vaters kann auch verantwortlich für psychische Krankheiten eines Kindes sein“, warnt die Embryologin einer Klinik für Reproduktionsmedizin.

 

AUTISMUS UND SCHIZOPHRENIE

Die Vorstellung, dass Spermien keine altersbedingten Mutationen übertragen, ist nach Meinung der Expertin eindeutig überholt. „Forschung und Studien zeigen, dass ältere Väter an die Kinder noch mehr genetische Veränderungen vererben als die Mütter! Neue Mutationen im Zusammenhang mit Autismus stammen viel häufiger vom Vater als von der Mutter“, sagt die Expertin. Die durchschnittliche Anzahl der Mutationen seitens Vaters betrug 55, bei der Mutter nur 14.

Zusätzlich zu Autismus und Schizophrenie leiden Kinder älterer Väter häufiger an:

  • Achondroplasie –eine Störung, die für kleinen Wachstum charakteristisch ist
  • Neurofibromatose – eine Krankheit, bei der nicht-bösartige Tumore unter der Haut wachsen
  • Marfan-, Apert-, Crouzon-, Lesch-Nyhaven-, Treacher-Collins- und Waldenburg-Syndrom

Diese Krankheiten sind selten, aber ihre Häufigkeit bei Männern über 40 Jahren stellt das gleiche Risiko dar wie das Risiko für Down-Syndrom bei Frauen im Alter von 35 bis 40 Jahren.

SOLLTE SICH EIN ÄLTERER MANN UNTERSUCHEN LASSEN?

Eine Grunduntersuchung zur Beweglichkeit, Form und Anzahl der Spermien reicht nicht aus, um bedrohliche Anomalien zu erkennen. Man muss die Sache an der Wurzel packen – also den Kopf des Spermiums untersuchen. Viele Informationen können dank einer Untersuchung der Integrität des Spermienchromatins gewonnen werden. Diese zeigt an, ob es zur Beschädigung der genetischen Information im Spermium (DNA) gekommen ist.

Was können Paare tun, wenn sich daraus eine große Chance für die Geburt eines behinderten Kindes ergibt? „Die Lösung kann assistierte Reproduktion mit einer Spermaspende sein.“ 
Auf die Frage, ob die Geburt eines gesunden Kindes bei einem älteren Mann ein kleines Wunder darstellt, antwortet die Expertin: „Man kann nicht von einem Wunder sprechen. Bei Partnerinnen älterer Männer kommt es jedoch häufiger zu Fehlgeburt, Frühgeburt oder Präeklampsie, also Schädigung der Blutgefäße der Plazenta. Zum Beispiel besteht bei 25-jährigen Vätern die Gefahr, dass ihre Frau eine Fehlgeburt erleidet, 8%. Bei Männern über 35 Jahren erhöht sich dieses Risiko auf sogar 24%. Schuld daran sind minderwertige Spermien in Abhängigkeit zum Alter des Vaters.“ Und ergänzt lachend: „Liebet euch und vermehret euch, schaut aber nicht auf das Alter, rechnet jedoch mit diesen Risiken.“

 

VORSICHT MIT ROTEM FLEISCH

Tipps für ältere Männer, die sich nach einer Vaterschaft sehnen: 

  • rotes Fleisch und ungesunde Lebensmittel, die das Risiko einer DNA-Beschädigung und Alterung von Spermien erhöhen, vermeiden,
  • hohe Zufuhr von Vitamin C und E, Zink und Folsäure – sie schützen die genetische Information im Spermienkern,
  • viel Obst, Gemüse, Nüsse und Fisch essen,
  • nicht rauchen, Alkohol gemäßigt trinken, aktiven Lebensstil führen,
  • heiße Bäder meiden, weil Spermien kühle Temperaturen bevorzugen.
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